Gleichstellung in der Wirtschaft betrifft uns alle
10. April 2025

Frauen tragen unsere Gesellschaft – in Unternehmen, in Familien, in Pflegeverhältnissen. Und dennoch bleibt ihr wirtschaftliches Potenzial in Deutschland nach wie vor ungenutzt. Ein Umstand, der nicht nur Frauen betrifft, sondern die gesamte Gesellschaft und insbesondere die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft. Mit der überparteilichen FRAUEN100-Arbeitsgruppe haben sich Expertinnen, Unternehmerinnen, Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen zusammengeschlossen, um konkrete Handlungsempfehlungen für mehr Gleichstellung in der Arbeitswelt zu entwickeln. Die Botschaft ist klar:
Frauen müssen in der Wirtschaft endlich als das gesehen werden, was sie sind – ein zentraler Erfolgsfaktor.
Die Arbeitsgruppe ist bewusst vielfältig aufgestellt – Frauen aus unterschiedlichen Disziplinen, beruflichen Hintergründen und politischen Richtungen bringen ihre Perspektiven ein. Was sie verbindet, ist die Überzeugung, dass die Erwerbstätigkeit von Frauen in Deutschland zur Selbstverständlichkeit werden muss. Denn bislang bleibt der Beitrag von Frauen zur Wirtschaftskraft zu oft unsichtbar – sei es, weil Sorgearbeit ungleich verteilt ist, Erwerbsbiografien durch Mutterschaft und Teilzeit zerrissen werden oder weil strukturelle Hürden, wie steuerliche Benachteiligung und mangelhafte Betreuungsinfrastruktur, die berufliche Entwicklung bremsen.
Dabei ist der Handlungsbedarf überdeutlich:
Frauen sind hochqualifiziert – aber unterrepräsentiert.
Sie sind innovativ, produktiv und entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg dieses Landes.
Und dennoch fehlen die politischen Rahmenbedingungen, um dieses Potenzial freizusetzen.
Was es jetzt braucht:
Ein Steuersystem, das Erwerbstätigkeit belohnt – statt sie durch Steuerklasse V zu entwerten
Lohngleichheit durch klare Definitionen und Transparenz
Kinderbetreuung, die flächendeckend verfügbar und qualitativ hochwertig ist – von der Kita bis zur Ganztagsschule
Eine neue Bewertung von Sorgearbeit, die Frauen oft im Privaten stemmen, aber gesellschaftlich kaum Anerkennung findet
Und nicht zuletzt eine politische Haltung, die anerkennt:
Ohne Frauen keine Wirtschaftskraft
Diese Forderungen wurden in einem umfassenden Arbeitspapier mit acht konkreten Empfehlungen zusammengefasst.
Warum das alle Frauen angeht
Egal, ob angestellt oder selbstständig, ob Mitte zwanzig oder kurz vor der Rente, mit Kindern oder ohne – strukturelle Gleichstellung schafft mehr Entscheidungsfreiheit, mehr finanzielle Unabhängigkeit, mehr Chancengleichheit. Sie ist kein Einzelthema für Mütter oder Karrieristinnen – sie betrifft jede Frau, die arbeiten will, wirtschaftlich unabhängig sein möchte oder Verantwortung trägt.
Und sie ist kein Kostenpunkt – sondern eine Investition. Denn Gleichstellung rechnet sich: Wenn mehr Frauen ihr volles Potenzial in den Arbeitsmarkt einbringen können, steigt die Innovationskraft, die Produktivität – und letztlich die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.
Jetzt ist der Moment, klare Weichen zu stellen.
Die Forderungen der FRAUEN100-Arbeitsgruppe sollen Orientierung bieten – und einen politischen und gesellschaftlichen Impuls setzen. Für mehr Gleichstellung. Für mehr Zukunft. Für eine Wirtschaft, die niemanden zurücklässt.